Die unvergessliche Reise eines trauernden Sohns zum Grab des Vaters
'Sohn ohne Vater' erzählt auf mitreißende, eindringliche Weise von
einem trauernden Sohn, vom Zusammenhalt einer Familie, der trügerischen
Erinnerung und einer Reise in ein fremdes Land - zur Mutter und zum
toten Vater.
Es ist früh am Morgen, als die Mutter anruft, um ihm zu sagen, dass
sein Vater gestorben ist. Der Erzähler weiß nicht, was er tun soll. Er
ist allein in seinem Schmerz. Wer kann ihm helfen, wer ihn trösten? Nach
und nach wird ihm klar: Er muss in die Türkei. Er muss zu seiner
Mutter, muss sie stützen - und am Grab des Vaters stehen, um sich von
ihm verabschieden zu können.
Der Erzähler, ein Schriftsteller aus Kiel, leidet unter Flugangst. Er
bittet zwei Freunde, ihn mit dem Wohnmobil mitzunehmen. Gemeinsam planen
sie die Reise: über Linz, Szeged und Edirne bis nach Edremit und
zurück. Über fünftausend Kilometer. Es ist der Beginn eines
abenteuerlichen, fiebrigen Roadtrips quer durch Europa, der geprägt ist
von den flirrenden Erinnerungen an den Vater und seine vielen Leben: an
den Ehemann, an den Akkordarbeiter, an den Geschichtenerzähler oder den
Siebzigjährigen, dessen gefärbte Koteletten eine ganze Feriensiedlung in
Aufruhr versetzen konnten.
Mit seinem neuen Roman stellt sich Feridun Zaimoglu die Frage, wie wir
jene erinnern, die uns am nächsten stehen und uns doch manchmal seltsam
fremd erscheinen, die uns lieben und prägen, um die wir uns sorgen -
und die wir trotz allem irgendwann einmal gehen lassen müssen.