Ausgezeichnet 2022 mit dem Deutschen Buchpreis und dem Schweizer Buchpreis sowie dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung.
Die Erzählfigur in >Blutbuch< identifiziert sich weder als Mann
noch als Frau. Aufgewachsen in einem schäbigen Schweizer Vorort, lebt
sie mittlerweile in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft
entkommen und fühlt sich im nonbinären Körper und in der eigenen
Sexualität wohl. Doch dann erkrankt die Großmutter an Demenz, und das
Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen: Warum sind
da nur bruchstückhafte Erinnerungen an die eigene Kindheit? Wieso vermag
sich die Großmutter kaum von ihrer früh verstorbenen Schwester
abzugrenzen? Und was geschah mit der Großtante, die als junge Frau
verschwand? Die Erzählfigur stemmt sich gegen die Schweigekultur der
Mütter und forscht nach der nicht tradierten weiblichen Blutslinie.
Dieser Roman ist ein stilistisch und formal einzigartiger Befreiungsakt
von den Dingen, die wir ungefragt weitertragen: Geschlechter, Traumata,
Klassenzugehörigkeiten. Kim de l'Horizon macht sich auf die Suche nach
anderen Arten von Wissen und Überlieferung, Erzählen und Ichwerdung,
unterspült dabei die linearen Formen der Familienerzählung und nähert
sich einer flüssigen und strömenden Art des Schreibens, die nicht
festlegt, sondern öffnet.
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2022 und dem Schweizer Buchpreis 2022 Gebunden mit Lesebändchen Wichtige Verlagsinformation zur Setzung des Buches: Ab Seite 305 wurden die Seiten um 180 Grad gedreht - KEIN HERSTELLFEHLER 336 Seiten Veröffentlicht Juli 2022
Verlag/Hersteller DuMont Buchverlag GmbH
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